Mikey Feb

2025-05-23

In den letzten zehn Jahren ist Mikey Feb zu einem bekannten Namen in der Welt des Surfens geworden - und das zu Recht. Als weltweit beliebtester Surfer bringt er frischen Wind auf die Weltbühne. Mikey ist bekannt für seine vielseitige Auswahl an Surfboards und seinen geschmeidigen Stil. Er zieht Linien auf einer leeren Leinwand, den besten Wellen der Welt, und ist damit mehr als nur ein Surfer – er ist eine echte Größe in der Surfszene und darüber hinaus. Mikey kommt aus Kapstadt und er ist zu bescheiden, um es selbst zuzugeben, aber er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die afrikanische Surfszene gewachsen ist, indem er Tausende in Afrika und darüber hinaus dazu inspiriert hat, verschiedene Boards auszuprobieren, ihren eigenen Style zu finden und dabei die beste Version von sich selbst zu sein. In den letzten fünf Jahren hat er auf der ganzen Welt beeindruckende Videos gedreht, oft mit einem Schwerpunkt auf die Wellen und die Kultur Afrikas, die die Surfcommunity immer wieder aufs Neue begeistert haben. Jetzt ist er Vater von zwei Kindern, lernt ständig dazu und reist durch die Welt, um seiner Leidenschaft nachzugehen und andere dazu zu inspirieren, dasselbe zu tun. Wir haben zum Telefon gegriffen und ihn einfach angerufen.

Für diejenigen, die dich noch nicht kennen – stell dich doch einfach selbst vor.

Mein Name ist Mikey February, ich komme aus Kapstadt, Südafrika, und ich bin professioneller Surfer, Vater und Ehemann.


Kannst du uns etwas über deine Laufbahn im Surfen erzählen – wo hat für dich alles angefangen?

Wir haben in Kapstadt in der Nähe der Stadt gelebt, mein Vater ist Surfer und hat schon lange vor meiner Geburt gesurft. Und so ist es dann ganz natürlich passiert, dass ich am Ende in die Fußstapfen meiner Eltern getreten bin. Ich habe schon sehr früh mit dem Skaten angefangen und weiß noch, wie ich in den Surf- und Skateshops rumhing und mir immer wieder voller Begeisterung die Magazine ansah. Als ich sieben oder acht Jahre alt war, nahm mich mein Dad mit zum Surfen. Ich glaube, ich wollte rebellieren und fand es nicht so toll, aber mein bester Freund surfte zu der Zeit und ich weiß noch, wie ich mit ihm losgezogen bin, das erste Mal auf dem Brett stand und es geliebt habe. Durch das Surfen habe ich viele Freunde kennengelernt, was ich wirklich sehr geschätzt habe. Ich habe das Surfen damals aber nicht so ernst genommen.


Und dann?

Ich war eigentlich nie wirklich wettbewerbsorientiert, aber ich wusste, dass ich surfen wollte, und da ich aus Südafrika komme, war der einzige Weg, es als professioneller Surfer zu schaffen, der, an Wettkämpfen teilzunehmen und so wurden wir wohl darauf konditioniert. Das hat den Kampfgeist in mir geweckt. Als die Wettkämpfe immer besser liefen, schaffte ich es durch die QS und schließlich auf die CT. Als meine Karriere voranschritt, konnte ich mich intensiver dem Freesurfing widmen, wofür ich mich sehr interessierte. Als ich in meinem ersten Jahr mit Quiksilver auf Tour war, haben wir ein Free-Surf-Projekt gestartet, bei dem wir nach Ghana und an ein paar andere Orte gereist sind, die mich wirklich inspiriert haben. Das war mein erster Versuch, selbst ein Projekt zu starten, und ich bekam richtig Bock darauf ...


Nach meinem Jahr auf der CT fing ich an, anders über gewisse Dinge nachzudenken, und ich konnte mich immer weniger mit der wettbewerbsorientierten Surf-Szene identifizieren. Das Reisen und das Free-Surfen waren eine schöne natürliche Entwicklung, das hat mich sehr fasziniert und ich bin froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe.


So kam es, dass ich bei Vans beitrat, die Wettbewerbe aufgab und mich nur noch auf das Reisen und das Surfen zum Vergnügen konzentrierte. Genau da bin ich also jetzt, und ich könnte nicht glücklicher sein.


Was waren die bisherigen Highlights auf deiner Reise mit Vans?

Oh wow, es gab schon so viele. Schon im ersten Jahr sind wir mit dem Stab Magazine und anderen Vans-Jungs, Dylan Graves und Harry Bryant, zum Sambesi-Fluss gefahren. Das war ganz anders als alles, was ich bisher gemacht hatte: Surfen auf einem Fluss mitten in Afrika. Kurz darauf ging es mit Alex Knost und Harry Bryant nach Nord-Sumatra in Indonesien, was ein Trip der ganz anderen Art war. Mit den beiden auf dem Boot zu sein, war eine super tolle Erfahrung. Fantastischen Wellen und zwei Surfer, mit denen ich schon immer gerne surfen wollte.


Ich glaube, diese ersten beiden Trips haben mein Gefühl bestätigt, dass ich mich von den Wettbewerben verabschieden und diese Reise antreten sollte, auf der ich jetzt bin. Ich weiß noch, dass ich dachte: „Shit, wenn das erst der Anfang ist, kann ich mir gar nicht vorstellen, was als Nächstes kommt.“

Wie schaffst du es, Familie und Reisen unter einen Hut zu bekommen?

Es ist natürlich eine Herausforderung, nicht zu Hause zu sein, aber dafür gibt es auch viele positive Aspekte. Wenn ich zu Hause bin, kann ich wirklich viel Zeit mit der Familie verbringen, denn ich muss mich nicht um einen festen Arbeitstag oder Ähnliches kümmern. Selbst wenn wir zusammen unterwegs sind, bewegen wir uns ja nicht in der Wettkampfszene – wir fahren an tolle Orte, an denen wir ohne Druck surfen können. Ich versuche, nicht länger als zwei Wochen am Stück wegzufahren, aber vielleicht ändert sich das jetzt, da ich gerade mein zweites Kind bekommen habe, mal sehen, wie sich das entwickelt ... Ich muss allerdings sagen, dass es ein großes Privileg ist, nach Hawaii und zu den Vans-Events mit der ganzen Familie reisen zu dürfen. So sieht dann meine Arbeit aus – wir haben einfach unglaubliches Glück.


Wir sind vor kurzem nach Kalifornien umgezogen, weil das von der Lage her praktischer ist. Südafrika ist fantastisch und wird immer unsere Heimat bleiben, aber wir haben uns gedacht, wir probieren Kalifornien einfach mal aus. Von dort aus ist es einfacher, Reisen zu unternehmen, die Szene ist hier größer und es ist schön, einen Tapetenwechsel zu haben.


Die Community war schon immer ein wichtiger Teil deiner Arbeit. Kannst du uns etwas über die Szene und die Community in Kapstadt sowie über deine Arbeit mit Juju erzählen?

Wenn man in Südafrika aufwächst, hat man - egal, was man macht – ein großes Gemeinschaftsgefühl und das natürliche Bedürfnis, etwas zurückzugeben und sich gegenseitig zu unterstützen. Ich hatte das Glück, dass ich schon von klein auf unterstützt wurde, und in Afrika ist das Surfen noch so neu, sodass ich wirklich alles tun möchte, um die Szene weiter wachsen zu sehen. Als es anfing, gut für mich zu laufen, gründeten meine Frau und ich den Juju Surf Club mit dem expliziten Ziel, das Bewusstsein für die verschiedenen Surf-Organisationen in Afrika zu schärfen, die eine so großartige Arbeit leisten, um das Surfen als Sport und als ein Mittel zur Selbstbestimmung zu fördern.


Wie hast du die Entwicklung des Surfens in Afrika erlebt?

Es ist wirklich schön. Afrika hat zwar schon immer eine Surfkultur gehabt, aber sie wächst und wächst von Jahr zu Jahr. Ich habe das Gefühl, dass durch den Aufstieg der sozialen Medien diese Communities und Einzelpersonen eine stärkere Plattform als je zuvor haben, um sich zu etablieren und der Welt ihre Art, Dinge zu tun, zu zeigen. Das Surfen in Afrika ist so einzigartig afrikanisch, mit starken Inspirationen aus anderen kulturellen Kontexten, der Musik und dem Sport. Das liebe ich. Die Wellen, die Art und Weise, wie die Surfer sich im Wasser bewegen und an das Surfen herangehen – es ist eine lebendige, authentische Sicht auf die Surfkultur. Ich hoffe, dass sie die Menschen nicht nur in Afrika, sondern auch darüber hinaus inspirieren


Wo sind deine Lieblingswellen in Afrika?

Afrika ist ein Kontinent, der so viele Wellen hat. Vieles davon ist schon längst entdeckt worden, aber es gibt noch so viele Küstenabschnitte, die noch nicht bekannt sind. Ich hatte das Glück, ein paar Reisen auf dem Kontinent zu machen. Ich liebe Ghana, eine der besten Wellen der Welt und du hast sie ganz für dich allein. Ich bin im Senegal tolle Wellen geritten, und Namibia ist natürlich auch mega. Jefferies Bay habe ich schon immer geliebt. Ich bin gerade von den Kapverden zurückgekommen und da gab es auch tolle Wellen.

Welche Reisen hast du derzeit geplant?

Ich würde gerne mehr mystische Orte besuchen und die großen Menschenmengen meiden. Ich glaube, das ist die Zukunft ....


Erzähl uns etwas über dein neuestes Projekt, Spearhead Unlimited.

Um ehrlich zu sein, wissen wir noch nicht genau, was es sein wird, aber das mag ich irgendwie auch daran ...


In Sachen Kreativität war ich immer von Dane und seiner Marine Layer Plattform inspiriert und was er jetzt mit Chapter 11 macht, hat mich auf die Idee gebracht, eine „Plattform“ zu kreieren. Ich wollte etwas mehr kreative Freiheit und eine Plattform, die nicht nur auf mich ausgerichtet ist, um mit mehr Leuten kreativ zusammenarbeiten zu können. Wir werden sehen, was dabei herauskommt.


Die Boards, auf denen du gesurft bist, waren dir schon immer sehr wichtig – erzähl uns doch mal von den Boards, die du in letzter Zeit genutzt hast?

Letztes Jahr haben wir mit meinem Sponsor Channel Islands an Feb Fish gearbeitet. Nach dem Twin Pin haben wir überlegt, was wir als Nächstes machen. Die Menge an Surfbrettern da draußen ist einfach überwältigend – dieses hier stammt von einem alten handgefertigten Board aus der Fabrik, es war aufregend, mit einem klassischeren Fish-Template wieder zu den Basics zurückzukehren. Ich habe es im letzten Jahr in den unterschiedlichsten Wellen genutzt und es macht mir wirklich Spaß. Das ist das Schöne an der Arbeit mit einem bestimmten Modell – du fährst eine Zeit lang auf einem Board und lernst es richtig gut kennen. Jetzt, wo ich in Kalifornien lebe, wohne ich nur 5 Minuten von der C.I.-Fabrik entfernt, das ist eine gute Gelegenheit zum Experimentieren. Ich bin in letzter Zeit viel mit Twins gefahren, also war es schön, mal wieder auf einen Thruster zu steigen und ein Shortboard zu reiten – egal woraus du stehst, das Surfen auf einem Shortboard macht ab und zu richtig Spaß! Es ist schön, immer mal etwas anderes auszuprobieren. Ich bin eine Menge Al Knost Boards gefahren. Es ist wichtig, es zu pflegen und in Bewegung zu halten.


Wer sind deine Vorbilder außerhalb des Surfsports?

Natürlich meine Eltern, jetzt wo ich Vater bin mehr als je zuvor. Ich habe gelernt, dass Zuverlässigkeit sehr wichtig ist. Menschen, die das Beste für dich wollen, die dich aber auch in die Schranken weisen und dich für deine Handlungen zur Rechenschaft ziehen – ich glaube, das ist sehr wichtig, um dich als Person zu formen, und dafür bin ich meiner Frau Zelti sehr dankbar. Es ist so wichtig, eine Stimme der Vernunft zu haben. Ich möchte das Beste aus mir herausholen.

Du warst schon immer ziemlich eng mit der Musik verbunden und das hat sich auch auf dein Surfen und deine Persönlichkeit ausgewirkt. Kannst du uns etwas über diesen Einfluss auf dein Leben erzählen?

Ich war nie musikalisch, ich bin kein guter Tänzer, aber wenn ich surfe, fühle ich mich am sichersten und die Art, wie sich dein Körper bewegt, ist wirklich mit dem Tanzen vergleichbar. Ich liebe es, verschiedenen Musikern und der Musik, die sie machen, zuzuhören. Zu Musikern wie Miles Davis fühle ich mich hingezogen, weil er der Jazzmusik immer treu geblieben ist, aber mit verschiedenen Instrumenten und Genres – genauso geht es mir mit dem Surfen und den Surfboards. Musik ist wie jede andere Kunstform, und wenn ich ans Surfen denke, sehe ich es auch als Kunstform. Der Ozean hat seinen eigenen einzigartigen, natürlichen Rhythmus.


Welchen Rat würdest du jungen Surferinnen und Surfern geben, die aus Gegenden kommen, in denen es schwieriger ist, aufs Wasser zu kommen, und in denen es mehr Hürden gibt, um mit dem Surfen zu beginnen?

Heutzutage gibt es mehr Freiheiten beim Surfen. Ich denke, man muss sich selbst so annehmen, wie man ist und wo man ist, so surfen, wie es einem am besten gefällt und sich nicht zu sehr von der „Szene“ oder so leiten lassen. Das Surfen in Afrika wächst gerade so stark, dass wir sowohl innerhalb des Kontinents als auch von anderswo Inspiration bekommen können. Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, sich von deiner lokalen Community inspirieren zu lassen. Du musst dich nicht anpassen!


Du hast Ahnung von Stil, was sind deine Lieblingsschuhe von Vans?

Ich mag den Style 36, der ein bisschen schmaler ist als der Old Skool. Ich trage sie immer und überall.


Irgendwelche letzten Worte, ein Rat an dein früheres Ich?

Keine letzten Worte, ich bin einfach nur dankbar für das Surfen und es ist wirklich cool zu sehen, wie die Szene wächst – besonders in Afrika. Es ist viel mehr als nur ein Sport, und ich finde es toll, wie Marken wie Vans den Sport auf unterschiedliche Art und Weise fördern. Ich hoffe, dass die Leute weiterhin Neues entdecken wollen und die Grenzen kulturell erweitern.

Ähnliche Inhalte

QUEEN CLASSIC SURF FESTIVAL

Community

QUEEN CLASSIC SURF FESTIVAL

2025-09-05

The Queen Classic Surf Festival presented by Vans is set to take place on September 12th, 13th, and 14th, 2025, on the Côte des Basques beach in Biarritz, France.

Mehr lesen
Seb Smart

Surf

Seb Smart

2025-07-23

Mit einem perfekten Stil und tagelanger Power ist Seb Smart eine echte Ikone der britischen und der europäischen Kultur - sowohl im Wasser als auch außerhalb.

Mehr lesen
SKATE & SURF FILM FESTIVAL KEHRT MIT EINER EXKLUSIVEN NEUEN VERANSTALTUNG ZURÜCK NACH MAILAND

Community

SKATE & SURF FILM FESTIVAL KEHRT MIT EINER EXKLUSIVEN NEUEN VERANSTALTUNG ZURÜCK NACH MAILAND

2025-06-20

Onde Nostre / Block10 präsentiert zusammen mit East Market und mit stolzer Unterstützung von Vans eine brandneue Veranstaltung des Skate & Surf Film Festivals. Save the date: 21. und 22. Juni in den E

Mehr lesen
Ainara Aymat

Surf

Ainara Aymat

2025-03-24

Sie ist kein typisches Surfergirl. Sie ist zurückhaltend aber hat einen messerscharfen Verstand.In diesem Gespräch geht es darum, sich selbst treu zu bleiben und seine Fähigkeiten beim Surfen für sich

Mehr lesen