Teresa Fernàndez-Miranda
2025-09-17

Teresa Fernández Miranda ist schon seit einer Weile die Nummer eins in der weiblichen BMX-Szene Spaniens. Sie ist der Inbegriff des spanischen BMX-Stils – die perfekte Kombination aus Flow und lässigem Style. Eine echte Bowl-Riderin, die mit ihrem einzigartigen Stil, den kein anderer so drauf hat, die Transitions rockt. Teresa ist schon seit vielen Jahren Teil der Vans-Familie und war früher bei den Vans Pro Cup-Wettbewerben stets eine feste Größe. Teresa kommt aus San Sebastián im Baskenland und lebt jetzt das Leben einer Nomadin im Van, mit dem sie die Iberische Halbinsel und andere Orte bereist. Im Rahmen unserer laufenden Serie über BMX-Rider haben wir Teresa angerufen, um mit ihr über BMX, das Leben im Van, die Community und Crossover-Sportarten zu quatschen...
Erzähl uns ein bisschen was über dich.
Mein Name ist Teresa, aber alle nennen mich Tere oder auch Terete. Ich bin gerade 31 geworden. Ich bin in San Sebastián im Baskenland geboren, aber meine Eltern sind umgezogen, als ich noch klein war. Deshalb habe ich bis zu meinem 24. Lebensjahr nicht in San Sebastián gelebt. Später bin ich dann für die Liebe an die Ostküste Spaniens gezogen und lebe jetzt in meinem Van. Ich habe BMX durch meinen Bruder entdeckt, und bis vor kurzem sind wir zusammen gefahren, obwohl wir in verschiedenen Städten wohnten.
Ich bin echt ein aktiver Mensch. Sobald ich aufstehe, bin ich dauernd mit irgendwas beschäftigt. Wenn es mit Sport zu tun hat, umso besser. Ich bin ein fröhlicher Mensch und liebe es, mit meinen Freunden rumzualbern und zu lachen. Ich fahre gerne mit Freunden BMX, bin viel unterwegs, gern draußen und schaue mir schöne Sonnenuntergänge an.
Wo bist du gerade unterwegs?
Gerade fahre ich mit meinem Van zum besten BMX-Event in Spanien. Das Event heißt OMarisquiño und findet in Vigo, Galicien, statt. Im Moment ist es das einzige große BMX-Event in Spanien. Dieses Jahr feiert es sein 25-jähriges Jubiläum – es ist ein einzigartiges Event, eines der wenigen Wochenenden, an denen ich die meisten meiner Freunde aus ganz Spanien wiedersehe. Die Stimmung dort ist echt der Hammer.
Erzähle uns etwas über deine Laufbahn in der BMX-Welt.
Meine ersten Erinnerungen sind mit meinem Bruder, wir sind immer zusammen zum Skatepark gegangen. Aber ich hab mich immer im Hintergrund gehalten, weil ich sehr schüchtern war. Ich hab echt lange gebraucht, bis ich mich sicher genug gefühlt hab, um aufs Bike zu steigen, wenn Leute in der Nähe waren, die ich nicht kannte ... Ich glaub, ich hab schon immer den gleichen Style beim Fahren gehabt. Anfangs habe ich mich nur darauf konzentriert, Tricks zu lernen. Als ich dann anfing, in verschiedene Städte zu reisen und außerhalb des Skateparks in meiner Nähe zu fahren, lernte ich, wie man durch Bowls fährt. Auch jetzt hab ich das Gefühl, dass ich immer noch dasselbe mache, nur höher, schneller ... und manchmal mach ich auch Sachen, die total verrückt sind, und ehrlich gesagt weiß ich nicht mal, wie ich mich das überhaupt traue ...
Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?
In den letzten Monaten hab ich in meinem Van gewohnt, daher ist mein Tagesablauf ein bisschen anders als wenn ich an einem festen Ort wohne ... Normalerweise wache ich mit dem Rauschen der Wellen auf, mach mir eine gute Tasse Kaffee, bereite mir ein Frühstück zu und geh dann am Strand spazieren. Ich verbringe gerne Zeit dort. Gegen Mittag esse ich was und gehe zum Skatepark. Ich versuche, den ganzen Nachmittag mit meinen Freunden BMX zu fahren.

Wie gefällt dir das Leben im Van?
Für mich ist das Leben in meinem Van eine der verrücktesten und besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe. Ich hab mich noch nie so frei gefühlt. Jeden Tag mit Blick aufs Meer aufzuwachen ist einfach super. Mein Zuhause in den Bergen, am Strand oder am besten Skatepark Spaniens zu haben, ist einfach unglaublich.
Ich weiß nicht, wie lange ich so weitermachen kann, aber ich weiß, dass ich jeden Tag davon genieße.
Beschreib uns doch mal die Szene vor Ort.
Ehrlich gesagt, fahren heutzutage leider immer weniger Leute BMX, was mich ein bisschen traurig macht. Ich finde aber, dass ich zum besten Zeitpunkt angefangen habe. Diejenigen, die noch dabei sind, haben immer noch die gleiche Begeisterung für BMX wie am ersten Tag, als sie auf ein Bike gestiegen sind. Ich kann mich echt glücklich schätzen, weil ein paar meiner alten Freunde immer noch dabei sind.
Wir wohnen in verschiedenen Teilen Spaniens, aber wir versuchen, am Wochenende Ausflüge zu machen, um uns zu treffen. Wir fahren oft ins Baskenland, wo es super Skateparks und Spots gibt, und im Winter auch nach Málaga. Da ist das Wetter echt klasse ist und es gibt viele coole Skateparks. Wir nutzen oft die BMX-Events dazu, um uns zu treffen.
An welchen Orten in Spanien und anderen Ländern fährst du am liebsten mit dem Bike?
Ich wohne in meinem Van, deshalb bezeichne ich keine Stadt als „Zuhause“, aber ich liebe es, in Vigo, Madrid und Málaga zu fahren – in diesen Städten habe ich gute Freunde, mit denen ich BMX fahren kann. Ansonsten liebe ich es, in die USA zu reisen, vor allem Kalifornien hat einen besonderen Platz in meinem Herzen. Dahin zu reisen macht mich immer total glücklich. Ich liebe die Skateparks, die Dirt Jumps und die Leute – all das hat was Besonderes. Eine meiner absoluten Lieblingsreisen war die mit Vans und The Bloom, 10 Tage BMX pur entlang der kalifornischen Küste von Süden nach Norden.
An was arbeitest du zurzeit?
Leider hatte ich in den letzten Monaten ein paar Verletzungen, deshalb konnte ich nicht viel machen. Vor drei Wochen bin ich bei einem Wettkampf gestürzt und hab mir dabei eine Knochenprellung am Kahnbein zugezogen. Zuerst dachten die Ärzte, ich hätte mir das Kahnbein gebrochen, aber es stellte sich heraus, dass es nur eine Prellung und kein Bruch war. Ich hab schon mit der Reha angefangen, also rechne ich damit, dass ich in ein paar Wochen wieder fit bin. Die Heilung läuft gut, und sobald ich mich von dieser letzten Verletzung erholt habe, werde ich mit den Vorbereitungen für die anstehenden Wettkämpfe in den nächsten Monaten beginnen.

Fährst du normalerweise mit einer bestimmten Crew?
Meistens fahre ich mit meinen engsten Freunden. Wenn wir in einen Skatepark fahren oder zu Dirt Jumps, sind dort normalerweise auch einige Rider aus der Umgebung unterwegs. Ich fahre fast immer mit meiner Crew.
Auch wenn es seltsam klingen mag, mag ich es nicht, mit Musik im Ohr zu fahren. Wenn ein Lautsprecher in der Nähe ist, höre ich gerne Pop-Rock – ich mag so ziemlich jede Band dieses Genres.
Wie ist es, heute als Frau in deiner Community BXM zu fahren?
Es ist eine coole Erfahrung. Es ist zwar noch immer ein weiter Weg, aber ich finde, dass es als Frau in dieser Community echt angenehm ist. Die Leute finden es immer cooler, wenn eine Frau BMX fährt und sich von den Männern abhebt. Ich sehe, dass immer mehr Mädels BMX fahren, was ich echt toll finde. Ich hab ein paar Freunde, die total motiviert sind, was Neues zu lernen, und die in den letzten Jahren echt viel gefahren sind. Ich hab schon immer davon geträumt, mehr Mädels auf dem Bike zu sehen und Events nur für Frauen zu organisieren. Wir werden weiter daran arbeiten damit das eines Tages klappt.
Anahi Valentina ist in den letzten Monaten echt stark gefahren. Sie macht riesige Fortschritte, und ich glaube, das hilft sehr dabei, BMX für Frauen voranzubringen.
Und wie beurteilst du die Lage in Europa und weltweit?
Die BMX-Szene in Europa wird immer größer, das Niveau steigt schnell, sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern. Es ist echt cool für unseren Sport, dass immer mehr Leute mitmachen und entdecken, worum es bei BMX geht.
Was und wer inspiriert dich beim BMX?
Was mich am meisten inspiriert, ist, dass ich mit meinem Bike überall auf der Welt hinfahren kann.
Als Frau in diesem Sport habe ich immer zu Angie Marino und Perris Benegas aufgeschaut.
Dennis Enarson war auch immer eine große Inspiration für mich, und natürlich Sergio Layos.
Ich kann mich echt glücklich schätzen, dass er einer meiner besten Freunde ist. Wir reisen immer noch zusammen durch ganz Spanien und darüber hinaus und machen gemeinsam Bike-Ausflüge. Er hat mich immer unterstützt und mir super Tipps gegeben. Kevin Peraza war und ist auch für mich immer noch ein großes Vorbild.
Und außerhalb vom BMX? Was gibt dir den Kick? Was interessiert dich?
Reisen war schon immer einer meiner größten Träume. Ich liebe es, neue Sportarten auszuprobieren und mich in den Sportarten, die ich schon kenne, wie Snowboarden, Enduro und Driften, weiter zu verbessern. In den letzten paar Saisons konnte ich nicht so viele Skiausflüge machen, nur Tagesausflüge, wo ich am selben Tag hin- und zurückgefahren bin. Dieses Jahr will ich mal eine mehrtägige Reise machen, um noch mehr coole Erinnerungen und Geschichten zu sammeln. Ich denke, dass Enduro mir beim BMX-Fahren sehr hilft. Ich hab mehr Ausdauer für Wettkämpfe und das BMX-Fahren fällt mir nach dem Mountainbike-Fahren wegen des Gewichts- und Größenunterschieds leichter.
Ich bin ein sehr aktiver Mensch, jede Art von Sport macht mich glücklich und gibt mir ein Gefühl von Freiheit.
Wer ist dein Vorbild?
Ich bewundere viele Leute, vor allem lokale Künstler. Zu sehen, wie sie sich beruflich weiterentwickeln und wie weit sie kommen, oft mit weniger Mitteln als andere, inspiriert mich total. Ein Künstler, von dem ich total begeistert bin, ist Noan (@SoyNoan), ein Sänger aus meiner Heimatstadt.
Ich bewundere auch Sportlerinnen, die mutig genug sind, ihren Sport zu machen, wie zum Beispiel die Snowboarderin Meri Hidalgo (@Merihidalgo). Ich bin auch ein großer Fan von Rebeca Aramburu (@rebetxiki) – sie ist eine Drifterin. Ich könnte aber noch so viele andere Leute nennen, die ich bewundere und denen ich folge...

Wie würdest du die Vibes im Vans BMX Team beschreiben?
Ehrlich gesagt, ist das das beste Gefühl, das ich je hatte. Teil des Teams zu sein, ist wie eine große Familie auf der ganzen Welt zu haben. Egal, in welches Land du reist, es fühlt sich immer so an, als wärst du von den coolsten Leuten umgeben.
Es gibt keine Worte, um es wirklich zu beschreiben.
Deine Lieblingsschuhe von Vans fürs BMX-Fahren?
Ich fand die Slip-Ons schon immer echt cool, aber in letzter Zeit fahre ich meistens mit den Sk8-Hi. Ehrlich gesagt, ich glaube, ich könnte in jedem Modell fahren, ich liebe sie alle!
Irgendwelche letzten Worte? Eine Botschaft ans Internet? Eine Nachricht an dein jüngeres Ich?
Wenn es eine Sache gibt, die ich gerne gewusst hätte, als ich diese Reise angefangen habe, dann ist es, dass es echt egal ist, was die Leute denken oder sagen. Wenn dich was motiviert und glücklich macht, dann mach es einfach. Vergiss, was die anderen sagen, vergiss, was die anderen denken. Egal, wie oft du hinfällst, du musst immer wieder aufstehen und weitermachen. Niemand wird dieses Gefühl der Freude besser verstehen als du.
Dank BMX konnte ich die Welt bereisen und tolle Leute kennenlernen, die ich jetzt als meine Familie bezeichne.
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