Dom Wagner

2025-10-24

Dom Wagner ist wie ein guter Rotwein: Je älter er wird, desto besser wird er. Seit 15 Jahren ist er jetzt schon im Game und hat mit seiner Arbeitsmoral, seinem innovativen Ansatz beim Street Riding und seinem Stil die europäische und globale Snowboard-Szene geprägt.

Ein echter Street-Snowboarder im wahrsten Sinne des Wortes, der sich voll und ganz dem Filmen von Street-Videos verschrieben hat. Die Anstrengungen, die körperliche Erschöpfung und der Stress, die er auf sich nimmt, um seine einzigartigen Clips zu drehen, sind einfach beispiellos. Kein Wunder, dass er sich in der Snowboard-Community großen Respekt erarbeitet hat. Wenn er unterwegs ist, wird er als cooler Typ, super Teamplayer und toller Koch beschrieben, der auf Reisen meistens für die ganze Crew aus Filmemachern, Fotografen und Ridern kocht. Jetzt ist er auf dem Cover der neuesten Ausgabe des Pleasure Magazine zu sehen und ist mit dem Fahrrad von Österreich nach Kroatien gefahren. Es gab also keinen besseren Zeitpunkt, um zum Telefon zu greifen und mit Mr. Dom Wagner persönlich über hybriden Veganismus, seine Anfänge, die Freude an DIY-Skate-Spots zu sprechen und darüber zu quatschen, wie wichtig es ist, bei dem Ganzen auch Spaß zu haben ...

Erzähl und etwas mehr über dein Leben.

 

Ich heiße Dominik Wagner und bin ein Snowboarder aus Österreich. Ich fahre schon seit über 15 Jahren Snowboard und mache Videos davon ... Ich denke, das war's auch schon!

 

Erzähl uns mal von deiner Reise auf dem Snowboard.

 

Mit 12 hab ich mit dem Snowboarden angefangen. Ich fand auch Skateboarden cool, aber im Winter in Österreich ist das echt nervig, weil es meistens kalt, nass und verschneit ist. Als ich das Snowboarden entdeckt habe, war ich total begeistert. Man kann es im Winter machen, ist draußen in der Natur, sitzt nicht drinnen fest und es macht echt Spaß! Im Grunde habe ich meine Energie vom Skateboarden aufs Snowboarden übertragen, und so hat alles angefangen. Ich bin mit ein paar Freunden zur Schule gegangen, die auch Snowboard gefahren sind. Mit denen hab ich mich getroffen und mit etwa 15 Jahren angefangen zu filmen. Einer von uns hielt die Kamera und wir filmten einfach drauf los. Dadurch habe ich viele Kontakte geknüpft, die mich unter ihre Fittiche genommen haben, und so begann meine Karriere als gesponserter Snowboarder.

 

Und wo hat dich die Reise seitdem hingeführt?

Es klingt vielleicht blöd, aber ich mach immer noch genau das, was ich schon mit 15 gemacht hab. Ich hab das Gefühl, ich bin nie vom Wesentlichen abgekommen. Der Vorteil ist, dass ich jetzt viel rumkommen kann. Ich kann im Grunde überall hin, wo ich möchte. Ich suche mir einen Ort mit Schnee und mache das, was ich liebe. Das ist so ein großes Glück. Ich bin für verschiedene Marken gefahren und habe dabei so viele coole Leute kennengelernt.

 

Wer oder was motiviert dich?

Ich bin jetzt in meinen Dreißigern, also kommt das noch aus meiner Zeit, als ich jünger war und in Niederösterreich, in der Nähe von Wien, aufgewachsen bin. Da gab's nicht wirklich eine Snowboard-Szene, was mich aber echt angespornt hat – wir waren immer die Underdogs. Für mich und meine Freunde war ein Sponsoring so unvorstellbar, dass wir das nicht mal als Option in Betracht gezogen haben. Zu sehen, dass das möglich war, nachdem ich mich reingehängt hatte, war echt ein schönes Gefühl. Als wir jung waren, haben wir nie was umsonst bekommen. Es hat echt lange gedauert und viel harte Arbeit und Mühe gekostet, um dahin zu kommen, wo ich heute bin. Es gibt immer wieder neue Möglichkeiten, neue Locations, neue Filmtechniken, neue Tricks – man muss nur kreativ sein und einen Weg finden, damit es Spaß macht. Und vor allem macht es mir einfach Spaß.

 

Was wäre die Alternative, einen Job suchen?

 

Apropos Kreativität und Spaß: Woran arbeitest du in letzter Zeit?

Wir haben an einem Nitro-Video namens Spike gearbeitet. Ich denke, die Leute kennen die Nitro-Videos, weil sie etwas mehr Mainstream sind, aber dieses Mal haben wir versucht, etwas Neues auszuprobieren, und uns zusammengetan, um ein übergreifendes Video zu machen, das den wahren Charakter der Marke zeigt. Die Marke legt großen Wert auf Snowboarden, und wir wollten, dass diese Leidenschaft in diesem Videoprojekt zum Ausdruck kommt.

 

Was sind deine Pläne für die kommende Saison?

Ich hab die letzten vier Jahre immer wieder Videos gefilmt. Dieses Jahr hat mich Benny, unser Teammanager bei Vans und einer meiner besten Kumpels, gefragt: „Hast du Lust, ein Teamprojekt für Vans zu machen?“ Und natürlich war ich total begeistert. Das Teamprojekt läuft schon seit zwei Jahren. Dieses Jahr lassen wir es erst mal locker angehen, machen eine große Reise und filmen dann nächstes Jahr weiter. Ich freue mich echt darauf, dass wir zwei Jahre Zeit haben, um an etwas zu arbeiten, statt alles in ein Jahr zu quetschen.

Was sind deine Lieblingsorte zum Snowboarden?

Das kommt drauf an.Das Wichtigste ist natürlich guter Schnee. Und danach die Spots. Jede Stadt mit gutem Schnee ist das perfekte Setting. Es bleibt kalt und man hat keinen Zeitdruck.In letzter Zeit ist Oslo mein Favorit. Bei Regen kann es echt anstrengend sein, aber vor ein paar Jahren war ich einen Monat lang für das Transparent-Video von Vans, dort und wir hatten eine super Zeit.Mindestens minus 10 Grad einen ganzen Monat lang, Puder-Schnee und die besten Bedingungen, die ich je beim Snowboarden hatte, mit einer Menge cooler Spots. Helsinki steht natürlich auch immer ganz oben auf meiner Liste.

 

Wie würdest du die Vibes im Vans Snowboard-Team beschreiben?

Super! Kas (Lemmens) und ich kamen ungefähr zur gleichen Zeit dazu. Ich hab das Gefühl, wir haben uns da reingedrängt! Wir sind einfach immer wieder aufgetaucht und haben es schließlich geschafft ... Die meisten aus dem Team waren schon gute Freunde, also fühlte es sich total natürlich an. Es war, als wäre ich schon seit einer Weile dabei!

 

Gab's irgendwelche Trips, die dir über die Jahre besonders in Erinnerung geblieben sind?

Ehrlich gesagt, das erste Projekt, Oasen. Es war mein erstes Jahr, und Kas und ich waren die Neuen, während Benny und Sebe schon eine Weile dabei waren. Wir haben ein paar echt coole Trips gemacht, zum Beispiel mit Nils und ein paar anderen nach Schweden. Das Fotografieren mit Matt Georges hat mir echt super viel Spaß gemacht. Er ist ein unglaublich guter Starfotograf in der Snowboard-Welt und immer noch total motiviert, obwohl er schon so lange dabei ist. Zudem hat Alex Pfeffer, ein guter Kumpel von mir, das Ganze gefilmt – das war echt ein cooler Start mit der Marke. Fabian Fuchs war für die künstlerische Leitung von Oasen verantwortlich und begleitete uns auf den Reisen für die Aufnahmen aus zweiter Perspektive, was ebenfalls großartig war.

Und abgesehen vom Snowboarden? Was gibt dir den Kick?

Lange Zeit war es das Skaten, aber wenn man älter wird und anfälliger für Verletzungen, sucht man sich neue Hobbys.Seit kurzem fahre ich viel Fahrrad, mache Ausflüge und so. Ich bin gerade in fünf Tagen mit dem Fahrrad von Österreich nach Kroatien gefahren. Das war echt krass. Je älter man wird, desto mehr Verantwortung hat man, und das nimmt einem die Freizeit. Deshalb ist „Bikepacking“ so toll: Man wacht morgens auf, steigt aufs Rad und denkt an nichts anderes mehr. Man sieht so viel und saugt alles auf. Es ist einfach überwältigend für alle Sinne; jeden Tag siehst du, wie sich die Landschaft um dich herum verändert – es ist wunderschön.In Kroatien gehe ich auch gerne angeln, was lustig ist, da meine Freundin und ich eigentlich Veganer sind ... Ich musste einfach irgendetwas machen, außer am Strand rumzusitzen! Ich hab mich entschieden, nur den Fisch zu essen, den ich selbst fange, und nun bin ich wohl so eine Art Hybrid ...

 

Ich bin auch bei einem DIY-Skateboard-Projekt Bowlriders Club in der Nähe von Wien dabei. Das wird immer größer und wir versuchen, so viel Zeit wie möglich mit dem Bauen zu verbringen und dann ein kleines Festival zu veranstalten. Es macht echt Spaß und es ist so ein krasses Gefühl, auf dem zu skaten, was man selbst gebaut hat.

 

Es ist schön, zu Hause zu sein. Ich bin eher introvertiert, deshalb mag ich es, Zeit zu Hause zu verbringen und mit den Skatern abzuhängen und nicht als „Snowboarder“ unterwegs zu sein. Im Sommer bin ich auf der Farm meiner Eltern, mache ein bisschen was mit Holz und arbeite auf dem Hof.Und ich will auch ein bisschen Zeit hier in Kroatien verbringen. Die Nebensaison kann man so echt gut verbringen.


 

Wer inspiriert dich beim Snowboarden und auch sonst im Leben?

Auf jeden Fall Familie und Freunde. Mein Bruder, meine Schwester, meine Eltern – sie haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Mein Bruder interessiert sich sehr für Musik und ist DJ. Er hat mich sehr inspiriert und mir so viel Musik gezeigt. Er kennt sich echt gut aus. Schon als ich klein war, hat er mir so viel gezeigt. Dank ihm hab ich mit dem Snowboarden angefangen.


 

Deine Lieblingsschuhe von Vans fürs Snowboarden?

Im Moment ist es The Infuse, die besten Allround-Boots. Sie sind steif, aber nicht zu steif. Ich trage Boots gerne lange und trage sie die ganze Zeit.

Irgendwelche letzten Worte? Eine Botschaft ans Internet? Eine Nachricht an dein jüngeres Ich?

Genieße dein Leben. Es kann sich im Bruchteile einer Sekunde alles ändern, also genieße den Moment und sei dankbar für das, was du hast. Lebe den Moment.